Flurkarte zum Buch: "Spremberg-Versuch zu einer Ortsgeschichte des Kirchdorfes Spremberg in der sächsischen Oberlausitz" (1918) von Walter Heinich

Erläuterungen zur Flurkarte von Walter Heinich (1918) von Lutz Mohr und Eberhard Winkler (2011)

Das Flurstück "Kirchbauer": Ehemalige Bauernwirtschaft Stosch, jetzt Nutzland der Agrargenossenschaft.

Spreeaue: Vormals Überflutungsfläche bei Hochwasserlagen, nicht besiedelbar, nur landwirtschaftliche Weidefläche.

Flurstück Viehweg (Nr.11): Auf der Flur befindet sich der obere Weideweg durch "Schindlers Büschl" links oberhalb des Beiersdorfer Weges. Inzwischen wurde der jetzige Beiersdorfer Weg ausgebaut, und der obere Weideweg wurde zum Wanderpfad und zur Weidefläche.

Das Flurstück "Pfarrwiedemuth" (Nr. 43): Das wahrscheinlich schon in der Gründungszeit des Dorfes den Spremberger Pfarrern zu ihrem Unterhalt übereignete Land zog sich in einer Breite von etwa 50 Metern von der heutigen Rosenstraße, beidseitig entlang der Bergstraße nach Süden bis zur böhmischen Grenze hin. In dieser Flur befinden sich unter anderem der Neusalzaer Friedhof, das Wald- und Erlebnisbad und vermutlich der "Schwarze Teich".

Das Flurstück "Das vertauschte Feld", das am Taubenheimer Weg westlich in die Oppacher Flur hineinragte und südlich an das böhmische Fugau, heute Wüstung Fukov, grenzte, war wahrscheinlich als Übermaß (Beunde) zu werten, das bei der mittelalterlichen Flurvermessung Sprembergs nicht berücksichtigt wurde und somit als Allmende (Gemeindeland) galt. Der kuriose Name rührt wohl daher, dass im späten Mittelalter, im 16. Jahrhundert, die Spremberger und Oppacher Gutsherrschaften Flurstücke untereinander austauschten, so auch den Koppritzwald ("Grosser Wald"), der heute zur Gemarkung Oppach gehört.

Die "Rote Lehde" war ein ehemaliger Wirtschaftsweg der Spremberger und Neusalzaer und ist die heutige Lindenstraße, die über den Lindenberg zum Wald- und Erlebnisbad der Stadt verläuft.

Der damalige Landweg nach Löbau, der beim Kretscham begann, ist der heutige Lammweg und führt auf Höhe des Kretschamberges, einem Ausläufer des Fuchsberges, zu den Schmiedesteinen.

Die damalige Landstraße nach Bautzen, die über den Spremberger Heidelberg nach Oppach führte und als Teil der historischen Kaiserstraße gilt, wurde durch den Bau der F-96, heute B-96, im Jahre 1935/1936 bedeutungsgemindert. Der Heidelbergweg und ist seit wenigen Jahren ein durchgehend asphaltierter Land- bzw. Wirtschaftsweg.

Die damalige Landstraße ins böhmische Schluckenau (Šluknov) begann an der ehemaligen Spremberger Kirchschule, führte über den Niedermarkt, Obermarkt, Kirchstraße über die Bahnliegenschaft danach als heutige Sonnebergstraße bis zum Ortsteil Sonneberg an die tschechische Staatsgrenze und führte darüber hinaus als Rad- und Wanderweg an der ehemaligen böhmischen "Quarkschänke" vorbei. Aktuelle Wanderkarten zeigen diesen Verlauf auch noch Heute.

Das ehemalige Niedere Rittergut ging nach der Gründung der Stadt Neu-Salza 1670 in deren Fluren auf und existiert heute nicht mehr. Hierbei deutet die Flächeneinzeichnung auf die Wohnhäuser Bautzener Str. 3 und Bautzener Straße 4 (ehemals "Die Scharfe Ecke", eine Bäckerei) hin.

Das ehemalige Obere Rittergut war bis 1945 das herrschaftliche Gutshaus, zu DDR-Zeiten das Kulturhaus der Stadt und ist heute eine Kindertagesstätte (Kita).

zurück